ASV Mitglied Fabian Michaelis nahm erfolgreich beim ITU World Hamburg Triathlon teil. Wie es ihm ergangen ist, hat er in einem Bericht für den Verein zusammengefasst:

 

In Begleitung der ganzen Familie ging es am Wochenende Richtung Hamburg zum laut Aussage des Veranstalters größten Triathlon der Welt. Hier starteten Altersklassen- und Profiathleten am Samstag über die Sprintdistanz (500m Schwimmen-20km Rad-5km Laufen) und am Sonntag die Athleten über die olympische Distanz (1500m Schwimmen-40km Rad-10km Laufen)  und eine Profi-Staffel Weltmeisterschaft.

Mein Start war Samstag um 07:10Uhr, mit Check-In ab 06:00Uhr, d.h. die Nacht war hier schon um 04:30Uhr zu Ende. Das Einchecken lief problemlos, wenn auch die Wechselzone 500m lang ist und mein Platz am hinteren Ende Richtung Radausgang lag, sodass ich viel zu laufen hatte, dafür aber mein Rad nicht durch die Menge buxieren musste. Im Nachhinein erwies sich das als großer Vorteil. Viel Platz um das Rad rum war leider nicht vorhanden, was sich später noch als Problem beweisen sollte.

Der Start in der Binnenalster lief super, ich konnte die 500m durchkraulen und habe keine Schläge einstecken müssen, was gerade um die Bojen rum recht häufig passiert. Die Temperatur war sehr angenehm (im Neo), die Sicht im Wasser allerdings sehr eingeschränkt. Die Wasserqualität ist tatsächlich sehr gut, auch wenn es von außen nicht den Anschein macht. Es schweben viele braune Teilchen im Wasser, da die Alster in einem Moor entspringt und das Wasser so eklig aussehen lassen. Auch der 40m lange und sehr dunkle Tunnel unter dem Jungfernstieg ließ sich gut schwimmen. Mit 10:01min sicherlich keine Glanzleistung und hätte nach dem Training mehr erwartet, aber immerhin „frisch“ aus dem Wasser raus. Dann gute 700m zum Radwechselplatz laufen, genug Zeit um Neo zur Hüfte runter und das Rad zu suchen. Dort angekommen kam ich partout nicht aus dem Neo raus, da kein Platz zum festhalten war, kurz hingesetzt und raus aus der Pelle. Beim überstreifen des Nummernbandes die Startnummer halb abgerissen und musste auch wieder befestigt werden, da diese sonst fliegen gegangen wäre. Hierbei habe ich leider viel Zeit liegen gelassen.

Auf dem Rad dann Vollgas, auf dem Hinweg leichter Gegenwind, aber nicht allzu störend. Da die Strecke noch recht frei war, konnte ich fair ohne Windschatten fahren, was im Triathlon verboten ist und mit Zeitstrafen geahndet werden kann. Auf meinem Rückweg in die Wechselzone sah das etwas anders aus, teilweise Gruppen á 5 Mann wie bei einem Radrennen, aber bei der Anzahl von knapp 5000 Teilnehmern lässt sich das auf der Strecke wahrscheinlich nicht anders handhaben. Zeit: 35:33min – hätte ich etwas mehr erwartet, da ich mich doch gut unterwegs gefühlt hatte.

Der zweite Wechsel dann totales Chaos. Die Wechselzone war mittlerweile sehr voll. Mit mir kamen mehrere Leute vom Rad, sodass in die eine Richtung Radfahrer und Läufer waren, aus der anderen Richtung kamen die Schwimmer und die Athleten die zum Radwechsel wollten. In dem Chaos habe ich das Rad nicht richtig auf den Ständer gestellt und es dann beim Schuhe anziehen runtergepfeffert. Schnell wieder Ordnung schaffen und wertvolle Sekunden verloren. Dann ging es 500m durch ein Chaos an Menschen, gegen den Strom zum Ausang der Wechselzone.

Die Laufstrecke war dann wenig spektakulär, hier bin ich locker und zügig durchgelaufen und habe den Wettkampf genossen. Einmal hoch entlang der Binnenalster und dann zurück zum Ziel am Rathaus. Im Ziel war es dann eine 19:28min und die Tatsache, dass mich unterwegs keiner überholt hat.

Könnte mich etwas über die verpatzten Wechsel ärgern, da dies circa 1 Minute unnötige Zeit gekostet hat, was mich in der Platzierung weiter nach vorne gebracht hätte. Überraschenderweise war ich von der Platzierung beim Schwimmen besser als auf dem Rad und das obwohl ich ein sehr schlechter Schwimmer bin. Das Startgeld von 99€, die viel zu frühe Startzeit (keine Zuschauer) und die wirklich katastrophale Wechselzone geben hier Minuspunkte, welche einen weiteren Start eher ausschließen.

Für mich gibt es trotzdem eine Empfehlung für das Event, sollte man einmal erlebt haben, da man so Hamburg eigentlich ganz schön war nehmen kann. Und man noch ewig erzählen kann, wie man unter dem Jungfernstieg in der braunen Brühe geschwommen ist.

Insgesamt stellt sich dies wie folgt dar:

Gesamt/AK Platz 97/9 von insgesamt ca. 2800 Männern

Zeit: 01:12:56
Swim 00:10:01 (262)
Trans 1 00:04:41 (155)
Bike 00:35:33 (297)
Trans 2 00:03:10 (224)
Run 00:19:28 (25)

Der ASV Wesseling gratuliert zu dieser sehr guten Leistung!!!